Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich im rasanten Tempo. Egal ob in der Medizin, im Verkehr oder in der Unterhaltung – die Fortschritte der KI-Systeme sind beeindruckend und die Ergebnisse werden ständig besser. Insbesondere die generierten realistischen Bilder sind immer schwieriger von echten Fotos zu unterscheiden. Mit der richtigen Technik und einem geschulten Auge ist es möglich, KI-generierte Bilder zu identifizieren. In diesem Guide zeigen wir dir, worauf du achten musst. Am Ende kannst du dein neu erworbenes Wissen in einem Quiz testen. Bereit für die Herausforderung? Los geht’s!
Für alle mit wenig Zeit hier eine Checkliste, wie man KI-Bilder erkennen kann:
Inhaltsverzeichnis
Warum ist die Erkennung von KI-Bildern wichtig?
Die Technologie für die Erstellung von KI-Bildern schreitet rasend schnell voran. Es vergeht kein Monat, in dem nicht irgendein Modell weiterentwickelt und verbessert wurde. Auch werden gefühlt die Entwicklungsschritte immer größer. Als Beispiel sei hier auf das Update von ChatGPT 4o verwiesen oder die angekündigte Text-zu-Video Software Sora, die Hollywood verändern wird. Es wird immer schwerer, zwischen von Menschen erstellten und KI-generierten Bildern zu unterscheiden. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf:
- Medien und Journalismus,
- soziale Netzwerke,
- Werbung und Marketing u. v. m.
Die Fähigkeit, KI-generierte Bilder zu erkennen, ist aus mehreren Gründen wichtig:
- Schutz vor Manipulation: In Zeiten von Fake News und Desinformation muss man die Echtheit von Bildern schnell überprüfen können.
- Ethische Überlegungen: Die Verwendung von KI-generierten Bildern kann ethische Fragen aufwerfen, besonders wenn sie ohne Kennzeichnung verwendet werden.
- Kritisches Denken fördern: Die Auseinandersetzung mit KI-Bildern schärft unsere Medienkompetenz.
- Schutz vor Betrug: Mit gefälschten Bildern aber auch Video- und Audioinhalten kann Betrug vorbereitet werden. Ausführliche Informationen sowie Gegenmaßnahmen listet das BSI (klicke hier).
- Identitätsdiebstahl: KI-generierte Profilbilder können im Internet zum Betrug oder Täuschung von Menschen genutzt werden.
Wie unterscheiden sich KI-Bilder von menschengemachten Bildern?
Die Unterschiede zwischen den Bildern liegen in den Details:
- Konsistenz: In KI-Bilder können in Details wie Schatten oder Reflexionen inkonsistent sein.
- Komplexität: Menschliche Künstler fügen oft kleine, bedeutungsvolle Details hinzu, die KI möglicherweise übersieht.
- Kontext: KI hat Schwierigkeiten, komplexe Zusammenhänge korrekt darzustellen.
- Emotionen: Die Darstellung subtiler menschlicher Emotionen überfordert die KI noch
Eine der effektivsten Methoden, KI-Bilder zu erkennen, ist das genaue Betrachten von Details. Nutze die Zoomfunktion deines Browsers. Konzentriere dich auf die folgenden „Problembereiche“, welche stark auf KI-Bilder hindeuten.
Unnatürliche Hauttexturen und zu perfekte Haut
Eines der auffälligsten Merkmale von KI-generierten Bildern ist die Darstellung perfekter Haut. Die Haut in KI generierten Bildern hat häufig die Struktur von Porzellan. Achte deshalb auf:
- Fehlende Poren, keinerlei Hautunreinheiten, keine Leberflecke
- fehlerhafte feine Linien im Bereich Lippen, Augenwimpern
- Keine Falten, auch nicht bei Mundwinkeln oder Augenpartie
- unnatürlich verformte Ohren
- Zu gleichmäßige Hautfarbe
- Unnatürlicher Glanz oder Mattheit
Anomalien in den Augen
Bei den Augen gibt es bei KI-Bildern die folgenden typischen Probleme:
- Die Reflexionen in den Augen stimmen oft nicht überein oder wirken unnatürlich.
- KI hat Schwierigkeiten mit der Erstellung perfekt runder Pupillen
- feine Unterschiede zwischen beiden Augen in Farbe oder Form
Probleme mit Händen und Fingern
Hände sind für KI-Systeme besonders herausfordernd. Achte auf:
- Zu viele oder zu wenige Finger
- Unnatürliche Fingerstellungen oder -proportionen
- Verschwommene oder undefinierte Fingerspitzen
- Unpassende Proportionen
Haarstränge und Frisuren
Bei der Darstellung von Haaren hat KI Probleme bei:
- der Darstellung perfekt fließender Haarsträhnen
- fehlende individuelle Haarstrukturen
- Übergang zwischen Haar und Kopfhaut ist oft unnatürlich
Verzerrte oder inkonsistente Hintergründe
Achte im Hintergrund besonders auf:
- Verschwommene oder unlogische Übergänge zwischen Vorder- und Hintergrund
- Geometrische Fehler in Gebäuden oder Objekten
- Unnatürliche Wiederholungen von Mustern
Doppelte oder fehlende Elemente im Bild
Häufig treten Elemente doppelt oder mehrfach auf bzw. sie fehlen gänzlich. Achte deshalb auf:
- Zusätzliche Körperteile (z. B. drei Arme oder Beine)
- Fehlende Teile von Objekten
- Verschwommene Gesichtszüge
Probleme mit Text und Schrift in Bildern
KI hat aktuell noch Probleme mit der Darstellung von Text. Warum KI Probleme mit der Rechtschreibung hat, erklären wir hier. Achte unbedingt auf:
- Unleserliche oder unsinnige Schriftzüge
- Inkonsistente Schriftarten oder -größen
- Text, der nicht zur Perspektive des Bildes passt
10 Beispiele für typische Fehler in KI-Bildern
Wie kann man sonst KI-Bilder erkennen?
Illuminarty
Illuminarty ist ein bekanntes Online-Tool zur Erkennung von KI-generierten Bildern sowie Texten. Es nutzt fortschrittliche Algorithmen, um Anzeichen für KI-Generierung zu erkennen. Einfach das Bild hochladen und analysieren lassen.
Maybe’s AI Art Detector
Ein weiteres bekanntes Tool ist der Maybe’s AI Art Detector, der auch KI-Bilder erkennen soll. Bild auswählen, absenden und kurz danach steht die Analyse fest.
Vor- und Nachteile der Tools
Vorteile
Nachteile
Beachte bitte, dass die Erkennungsrate der Tools nie 100 % betragen kann. Das Ergebnis kann falsch positiv (als KI-Bild erkannt, obwohl es keines ist) als auch falsch negativ (kein KI-Bild erkannt, obwohl es eins ist) sein.
Ich habe dieses Bild von beiden Tools analysieren lassen. Die Wahrscheinlichkeit für einen menschlichen Ursprung geben Maybe’s AI Art Detector mit 95 % und Illuminarty mit 76 % an. Das Bild ist 100 % KI generiert – da bin ich mir sicher, weil ich es selbst generiert habe. Es ist ein Paradebeispiel für eine zu perfekte, porzellanartige Haut.
Die Erkennungstools können bestenfalls Indizien sein. Garantiert KI-Bilder erkennen, kann man damit nicht.
Prüfe die Quelle mit der Google Bildersuche
Google bietet eine Bildersuche. Mit dieser kannst du nach Bildern suchen.
Hierzu wählst du bei der Google Suche das Symbol für die Kamera aus.
Lade hierzu einfach das Bild von deinem PC hoch, nachdem du einen Screenshot gemacht hast (Upload a File).
Alternativ kannst du im unteren Feld den Link zum Bild einfügen.
Klicke nun auf „Search“.
Ich habe das obige Bild in der Bildersuche hochgeladen. Im rechten Bereich findest du alle Seiten, die das Bild verwenden. In meinem Beispiel gibt es nur einen Treffer, diesen Blogpost.
Wie kannst du deine Fähigkeiten verbessern?
Deepfake-Quiz
Der WDR hat ein Deepfake-Quiz erstellt (hier klicken). In diesem sind 9 unterschiedliche Kategorien von Bildern enthalten. Du sollst erkennen, welches davon von einer KI generiert wurde oder echt ist. Wie viele Antworten von dir sind richtig?
Which Face is Real?
Eine weitere Möglichkeit dein Auge zu trainieren ist „Which Face is Real“ (hier klicken). Dort hast du jeweils zwei Bilder und sollst entscheiden, welches KI generiert ist. Liegst du mit deiner Einschätzung immer richtig?
Real or not?
Einen spielerischen Ansatz verfolgt „real or not“ (hier klicken). Dir wird immer ein Bild angezeigt und du sollst sagen, ob es echt oder fake ist. Die Bilder sind gemischt. Es werden auch Landschafts- und Produktbilder eingeblendet. Eine Runde besteht aus 20 Bildern.
Teste dein Wissen: KI-Bilderkennung Quiz
Jetzt, wo du so viel über KI-Bilderkennung gelernt hast, ist es Zeit, dein Wissen auf die Probe zu stellen! Ich habe ein kleines Quiz für dich vorbereitet. Kannst du alle Fragen richtig beantworten?
Quiz: Wie gut kannst du KI-Bilder erkennen?
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