Was musst du beim Datenschutz bei ChatGPT beachten? Welche Daten werden von dir verarbeitet? Worauf solltest du achten?
Inhaltsverzeichnis
Ein Tipp vorab:
- Überlege dir, welche Daten du von dir offenlegst. Muss ChatGPT dein richtiges Geburtsdatum kennen?
- Deine Zahlungsinformation musst du als Pro-Nutzer angeben, da sonst die Bezahlung nicht erfolgen kann.
- Wenn du dich mit Google, Microsoft oder Apple über Single Sign-On (SSO) anmeldest, werden Benutzerdaten über die Systeme hinweg verknüpft, was datenschutzrechtlich sensibel ist. Bei einer Registrierung mittels E-Mail passiert das nicht.
- Oberster Grundsatz im Datenschutz: Datensparsamkeit. Gebe personenbezogene Daten nicht unnötig preis. So zum Beispiel gebe keine fremden E-Mail-Adressen bei ChatGPT ein und lade solche Daten auch nicht hoch.
- Deine Eingaben werden von OpenAI zum Training des Datenmodells verwendet, wenn du das nicht ausschaltest. Wie das geht, erkläre ich dir hier (hier klicken).
Datenschutz bei ChatGPT und Co.
Schutz persönlicher Daten
OpenAI1, die Firma hinter ChatGPT, erfasst und verarbeitet die folgenden Daten von dir:
- Persönliche Daten mit der Kontoeröffnung: Name, Kontaktinformationen, Anmeldedaten und Zahlungsinformationen (als Pro User).
- Persönliche Daten mit der Nutzung: Alle Daten, die du während der Nutzung eingibst oder über die Upload Funktion hochlädst. OpenAI speichert zudem Daten zur Nutzung (welchen Browser verwendest du, Datum und Uhrzeit des Zugriffs, genutzte Funktionen, erfasste Daten, welchen Computer oder Handy du nutzt, das Betriebssystem u. v. m.). Wenn du mit den Inhalten von OpenAI auf sozialen Medien interagierst, wird auch das verknüpft.
Die von dir eingegebenen Daten speichert OpenAI und verwendet diese zum Training von ChatGPT. Du kannst das in den Optionen deaktivieren. Das schaltet jedoch die Chathistorie innerhalb von ChatGPT aus.
Wofür werden die Daten genutzt?
OpenAI verwendet die Daten, nach eigenen Angaben, zur Verbesserung des Dienstes, für Forschung, zur Entwicklung und natürlich auch zur Erfüllung gesetzlicher Anforderungen.
Dürfen Mitarbeiter und Unternehmen personenbezogene Daten mit ChatGPT und Co. verarbeiten?
Ganz klar: nein. Sowohl als Mitarbeiter als auch Unternehmen müssen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) beachten2. Ohne Zustimmung dürfen keine personenbezogenen Daten (wie Name und Telefonnummer) verarbeitet werden. Die Eingabe und der Upload stellen potenziell eine Verarbeitung der personenbezogenen Daten dar. Über die Nutzungsbedingungen wird von OpenAI gefordert, dass du die DSGVO explizit beachtest.
Auch solltest du vorsichtig mit Daten sein, bei denen es sich um Betriebsgeheimnisse des Unternehmens handeln können.
Du siehst, deinem Unternehmen drohen Bußgelder und dir als Mitarbeiter Schadenersatzforderungen und arbeitsrechtliche Konsequenzen, wenn du unbedacht mit ChatGPT und Co. interagierst.
Urheberschutz mit ChatGPT und Co.
Kannst du Urheber von mit Künstlicher Intelligenz erstellten Inhalten sein?
Nur Menschen können urheberrechtlich geschützte Werke erschaffen. Wenn du Texte oder Bilder mit ChatGPT und Co. erstellst, kannst du deshalb kein Urheber sein. Hierzu gibt es in den USA erste Urteile, die dies bestätigen. Die Diskussion ist jedoch noch im Gange. Es gibt auch Meinungen, die eine spezifische Eingabe, den sogenannten Prompt, urheberrechtlich schützenswert ansehen. Analog zum Drücken des Auslösers bei einer Kamera. Der Fotograf wird hierdurch Urheber des Bildes.
Kannst du gegen Urheberrechte mit der Nutzung verstoßen?
Es ist nicht geklärt, mit welchen Daten ChatGPT trainiert wurde. Damit kann nicht ausgeschlossen werden, dass auf Grundlage geschützter Daten deine Ausgabe erstellt wird. Du kannst ChatGPT sogar bitten, ein Gedicht im Stil von Udo Lindenbergs Liedern zu erstellen. Es dauert nur Sekunden und du erhältst vom Chatbot ein Ergebnis. Bei sehr hoher Ähnlichkeit kannst du gegen das Urheberrecht verstoßen haben. Pauschal lässt sich der Verstoß nicht feststellen. Die Beurteilung erfolgt immer im Einzelfall und wird oft vor Gericht geklärt. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen. Verschieden Urheber verklagen3 regelmäßig ChatGPT und Co. wegen Verstößen gegen das Urheberrecht.
Lassen sich die Urheberrechtsverstöße checken?
Es gibt verschiedene Tools, die Plagiate überprüfen sollen. So z. B. Scribbr. Die Erkennung ist nicht immer zweifelsfrei möglich. Pauschal lässt sich ein Verstoß gegen das Urheberrecht nicht feststellen. Die Beurteilung erfolgt immer im Einzelfall und wird oft vor Gericht geklärt.
Beachte bitte, dass ich keine Rechtsberatung gebe. Sprich im Zweifel mit einem Fachanwalt. Ich gebe hier meine persönliche Meinung wieder.
- Siehe Datenschutzrichtlinie von OpenAI unter https://openai.com ↩︎
- Siehe Drucksache 20/7262 vom 14.06.23 unter bundestag.de ↩︎
- Siehe NYTimes.com ↩︎
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